30 Juni, 2017Category_Behind the scenes
Mein erster grüner Turmalin-Ring | Unsere erste Ring-Kollektion – Teil 2
Zunächst möchte ich euch ganz herzlich für euer positives Feedback zu unserem Blog-Beitrag “Der Beginn unserer Reise zur ersten Ring-Kollektion” danken, in dem ich euch von den ersten Schritten zu einer möglichen Ring-Kollektion von JUVELAN berichtet habe. Es war toll, all eure herzlichen Kommentare und Nachrichten dazu zu lesen – jeder einzelne hat uns dazu motiviert, diesen Weg weiter zu verfolgen.
Im ersten Blog-Beitrag habe ich euch auf meine Reise zu einem schlichten Ring aus Sterlingsilber mit einer zartrosa Süßwasserperle mitgenommen. Neben Perlen schlägt mein Herz aber auch für Edelsteine. Mich fasziniert ihre Vielfalt an unterschiedlichen Farben, Formen, Facetten und Größen – wenn ich könnte, würde ich den lieben langen Tag gern damit verbringen, Edelsteine zu kaufen. Für meinen zweiten Ring habe ich deshalb einen halbrunden grünen Turmalin ausgewählt, der ihn in einer schönen Fassung krönen sollte. Leichter gesagt, als getan. Dieser Prozess war tatsächlich so zeitintensiv, dass ich es nicht geschafft habe, jeden einzelnen Schritt fotografisch einzufangen. Aber beginnen wir die Reise von vorne…
Nachdem meine Entscheidung für den Turmalin als Schmuckstein gefallen war, habe ich ihn ausgemessen, um die passende Höhe für die Fassung zu ermitteln. Danach kam der herausfordernste – und schweißtreibenste – Schritt für mich. Alle, die mich kennen, wissen, dass die Arbeit an unserem Schmuck für mich wie Yoga ist – es beruhigt mich und ich empfinde es als Tiefenentspannung. Zumindest ging es mir so, bis meine Lehrerin im Goldschmiedekurs mir sagte, dass ich für den Ring ein 2–3 mm Stück vom Silber gleichmäßig in gerader Linie absägen müsse, das anschließend genauso geformt werden muss, wie der grüne Turmalin, damit er später perfekt in die Fassung passt.
Wie ihr hier sieht, bin ich noch meilenweit davon entfernt, das Sägen entspannend zu finden – bis jetzt stresst es mich immens! Als erstes habe ich den äußeren Rahmen geformt, den ich dann wiederum auf ein schmales Stück Silber gelötet habe, damit meine Fassung auch einen Untergrund hat. Wie ihr nun auf dem Foto unten seht, habe ich dabei nicht ganz sauber gearbeitet. Weil ich die Säge zu nah am Rahmen entlangführte, habe ich dabei winzige Stücke aus dem Rahmen herausgesägt – ups, so war das eigentlich nicht geplant...
Im nächsten Schritt habe ich dann die Fassung auf dem eigentlichen Ring festgelötet. Dieser Prozess hat mir einmal mehr vor Augen geführt, wieviel Fingerspitzengefühl man fürs Löten braucht – und dass dabei viel schief gehen kann (und tatsächlich auch schief geht), wenn man sich als Anfänger daran versucht. Wie sagt man so schön, aller guten Dinge sind drei. Und genauso viele Versuche habe ich dann auch tatsächlich gebraucht, bis die Fassung es auf den Ring geschafft hat.
Für den letzten Arbeitsschritt habe ich dann Hilfe gebraucht, denn einen Edelstein in eine Ringfassung zu setzen, erfordert viel Fingerspitzengefühl und Erfahrung. Der Applaus für diese Leistung geht also an meine geduldige und talentierte Lehrerin Monika Hartmann – vielen Dank!
Und bevor nun jemand anmerkt, dass dieser Ring aber alles andere als makellos ist, sage ich gleich vorweg: das ist mir durchaus bewusst! Er ist definitiv nicht perfekt – aber er ist einzigartig. Und mal ehrlich, wenn immer alles im Leben auf Anhieb perfekt gelingen würde, wäre das doch ganz schön langweilig, oder?
Ich hoffe, der kleine Einblick in den Entstehungsprozess meiner zwei allerersten handgemachten Ringe hat euch gefallen. Ich für meinen Teil sprühe nach dieser Erfahrung vor Ideen und kann es kaum erwarten, sie Wirklichkeit werden zu lassen.